23.10.2015
Also jetzt ist es offiziell: man kann uns fortan als Bergsteiger bezeichnen, so viel wie wir in den letzten anderthalb Wochen hoch und runter gekraxelt sind auf die unterschiedlichsten Höhen 😁
Gestern dann das Ultimum: von Riobamba aus nahmen wir einen 🚌 zum Nationalpark des Chimborazo. 45min im beheizten Raum, da steigt man aus und befindet sich plötzlich auf 4300m Höhe (das war bereits höher als alles, was ich bisher vom Skifahren gewöhnt bin) und schwupps sind es nur noch 10 Grad, es ist todes windig und man befindet sich mitten im Nirgendwo! Um uns herum? Nichts! Bis auf ein kleines Häuschen, in dem man sich anmelden muss, um den Park betreten zu dürfen.
Bis zum Primero Refugio (dem 1. Aussichtspunkt quasi) sind es 8km staubige Serpentinenstraße. Die Strecke haben wir uns (gratis) von einem Bus mitnehmen lassen. Dort befindet man sich dann auf 4800m und es gibt eine kleine Hütte mit Restaurant. Von dort aus hat man die Möglichkeit bis zum 2. Refugio auf 5000m hoch zu steigen, sollte dies allerdings extrem langsam angehen, da die Luft (wie zu erwarten) seeehr dünn ist und man dementsprechend schon nach 5 kurzen Schrittchen außer Atem kommen kann, wenn man es nicht gewöhnt ist.
Aber diesen Part nahmen wir auf uns💪 Von der 2. Plattform aus sind es dann noch weitere 100m Höhenunterschied zur Laguna. Der höchste Punkt bis zu dem man klettern darf, ohne einen professionellen Guide oder Equipment dabei zu haben. Rein theoretisch gesehen ist man an dieser Stelle bereits weiter vom Mittelpunkt der Erde entfernt als wie wenn man auf dem Mount Everest stehen würde!! Ist das nicht krank?!
Ach ja was vll noch erwähnt werden sollte: auf dem Weg nach oben hat es angefangen winzige Eistropfen zu hageln und es lag Schnee! Zum Glück hatten wir uns morgens alles an Schichten angezogen, was wir in unseren Taschen finden konnten; kalt war es aber trotzdem 🙈 ❄
Zurück in der kleinen Hütte gab es erstmal eine Verschnaufpause mit Gebäck und der allerbesten heißen Schokolade, die ich JE in meinem Leben getrunken habe! ☕
Als wir dann bereit waren, den Park wieder zu verlassen, waren alle anderen Touristen/ Wanderer schon abgefahren (inkl aller Autos), Mitfahrgelegenheit war also nich'. Uns blieb nix anderes übrig als die 8km nach unten zu laufen. Aber das hat sich so gelohnt! Die 🌞 kam raus, die ☁ verzogen sich und wir hatten anderthalb Stunden lang die atemberaubendste Aussicht über eine schier endlose, rote, steinige Vulkanlandschaft, ohne einer anderen Menschenseele zu begegnen. Stattdessen trafen wir mehrere Vicuñas (auf dem Foto zu sehen), die nur wenige Meter von uns entfernt ungestört an den Büschen knabberten 😍
Dreht man sich um sich selbst, hat man das überwältigende Gefühl alleine auf dieser Welt zu sein, inmitten einer nie endenden Vulkanwüste 🌋
Rein körperlich kann man vll noch sagen: abgesehen davon, dass ich jetzt an ganz fürchterlichem Muskelkater in den Beinen leide und mein rechtes Knie mir einige Probleme bereitet von zu viel Laufen, Klettern, Fahrradfahren und Hinfallen in den letzten Tagen, waren wir ziemlich stolz auf uns! Keine allg befürchtete Höhenkrankheit, keine Übelkeit, nicht mal Kopfschmerzen trugen wir davon 💪💪 obwohl so oft in diesem Land davor gewarnt wird, da allein schon in Städten wie Quito die Höhenunterschiede sehr extrem sein können. Aber nada. Jetzt sind wir trainierte Profis 😉
Right now you are officially allowed to call us mountaineers, regarding the amount of time we spent climbing up and down hills during the last one and a half weeks. 😁
The highlight from yesterday: we took a 🚌 from Riobamba to the national park of the Chimborazo. You spend 45min in a heated up car until you finally get out and realise you're 4300m high above sea level (that's more than I was already used to from skiing), it's 10 degrees cold and windy as ****. And surrounding you? Emptiness. Nothing except for a small hut where you need to register yourself in order to enter the national park.
To reach the Primero Refugio (the first viewpoint basically) you need to negotiate a dusty winding road that's 8km long. We decided to take the only bus that went up together with a bunch of other people (for free). When you arrive you'll find a small house with a restaurant 4800m high. From there on you can climb up another 200m to the second Refugio. But you are urgently asked to walk slowly and carefully as the air is veeery thin and even 5 small steps can make you feel breathless when you're not used to height. We did that path though 💪 And went up another 100m afterwards to get to the "Laguna" which (with 5100m) is the highest point you are allowed to go to without being joined by a professional guide or heavy equipment. Theoretically we were already further away from the middle of the earth than you would be if you stood on top of the Mount Everest!! Isn't that crazy?!
Oh and by the way: on the way up it started hailing small icy drops and the top was already covered in snow. Luckily we were wearing all the clothes we were able to find in our bags in the morning but it was still very cold ❄ 🙈 Gloves would have been great 😂
Back on the primero Refugio we enjoyed a small break with cake and the BEST hot chocolate I have ever had in my life! ☕
When we felt refreshed, all the other tourists had already left so there was nobody who could take us back down. Which means we had to walk the 8km. But it was so worth it! The ☀ came out, the ☁ vanished and we were able to have a look at a seemingly never ending, red, stony scenery made of volcanos for one and a half hours without meeting another living soul. But instead we met a few Vicuñas (which you can see in the picture) that stood and ate just a very few meters next to us 😍
If you turned around you would feel as being the only person in the whole wide world surrounded by a fascinating wasteland of volcanos.
Concerning our bodies and their condition: except for the fact that I am feeling a bad pain in my legs and my knee is doing some things which it's not supposed to do due to too much climbing, walking, cycling and collapsing during the last days, we did very well! No feared altitude sickness, not even headaches 💪💪 although everybody always warns to be careful due to the fact that even in cities like Quito the differences of height can be quite fatal. We were (indeed) quite proud of ourselves. By now we're professionals 😉
Kommentar schreiben